Pressemeldung vom 07.08.2025
Der Weltkatzentag am 8. August ist für den Deutschen Tierschutzbund, Landesverband Bayern e.V. Anlass, erneut auf das große Leid vieler Katzen aufmerksam zu machen.
Viele Tierheime in Bayern sind gerade wieder am Limit, weil sie mit einer immensen Katzenflut konfrontiert sind. Unkontrollierte Fortpflanzung von Streunerkatzen, nicht kastrierte Freigänger, ausufernde Katzenpopulationen und größere Kolonien verwilderter Hauskatzen sind Ursache dafür, dass das Katzenaufkommen in den Tierheimen nicht weniger wird. „Trächtige Katzen, unzählige Katzenbabys, verwilderte Katzen und vor allem viele kranke Tiere sind Alltag und eine immense Herausforderung für unsere Tierheime. Manche stehen bereits wieder kurz vor einem Aufnahmestopp“ schildert Ilona Wojahn, Präsidentin des Landesverbandes Bayern, die aktuelle Situation. Die letztlich geretteten Katzen, die in den Tierheimen gepflegt werden und tierärztliche Versorgung erhalten, sind nur ein Bruchteil der tatsächlich lebenden Tiere. Viele Streunerkatzen fristen im Verborgenen ein jämmerliches Dasein und ihr Schicksal interessiert kaum jemanden, zumal diese Tiere menschenscheu sind und das Leid nicht offen sichtbar ist.
Seit vielen Jahren klären Tierschützer nicht nur über die Notwendigkeit der Kastration von freilebenden Katzen auf, führen Tierschutzvereine Kastrationsaktionen bei großen Populationen und verwilderten Katzen durch, lassen die Katzen tierärztlich behandeln und bringen dafür immense Gelder auf. Auch der Freistaat Bayern vergibt im Rahmen des Förderprogramms für Tierheime Zuschüsse zu Kastrationsaktionen.
Aber Bayerns Katzenproblem besteht weiter, weil all diese Maßnahmen nicht ausreichen. Eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigänger ist deshalb dringend erforderlich. Es ist sehr zu begrüßen, dass nach und nach immer mehr bayerische Kommunen und Landratsämter Katzenschutzverordnungen (KVO) verabschieden. Besonders erfreulich ist, dass darunter auch größere Städte wie Würzburg und Regensburg sind und dass der gesamte Landkreis Miltenberg mit allen 32 Gemeinden dabei ist. “Manche Kommunen verabschieden inzwischen KVO „light“, die nur Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht beinhalten. Das ist zwar ein positiver erster Schritt, verhindert aber nicht die unkontrollierte und ungewollte Vermehrung, wenn es nicht mit Kastrationspflicht einhergeht. Hinzu kommt, dass es bei aller positiven Tendenz letztlich bisher noch keine 10% aller bayerischen Kommunen sind, in denen es inzwischen KVO gibt oder diese in Kürze in Kraft treten werden. Es wäre an der Zeit, diesen „Flickerlteppich“ durch eine bayernweite, einheitliche KVO oder besser noch durch eine bundesweit verbindliche Verordnung zu regeln “, ergänzt Wojahn.
Über den Weltkatzentag
Der Internaionale Tag der Katze oder Weltkatzentag ist ein Aktionstag, der jährlich am 8. August begangen wird, um die Katze in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.
Während viele Katzenhalter ihre Tiere an diesem Tag besonders verwöhnen, ist es jedoch vor allem uns ein wichtiges Anliegen dieses Tages, das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Katze zu schärfen und auch auf das Leid unzähliger freilebender Katzen hinzuweisen.
Den Weltkatzentag wurde erstmals im Jahr 2002 begangen. Wer den Aktionstag überhaupt ins Leben gerufen hat, ist nicht ganz klar. Häufig wird die Tierschutzorganisation „International Fund for Animal Welfare“ als Initiator aufgeführt.
Quelle: Landesverband Bayern
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