Aufgaben und Ziele

Der Deutsche Tierschutzbund, Landesverband Bayern e.V. versteht sich als Dachverband der ihm angeschlossenen Tierschutzvereine und vertritt auf Landesebene die Aufgaben und Ziele des Deutschen Tierschutzbundes in Bayern. Derzeit gehören dem Bayerischen Landesverband über 100 Mitgliedsvereine mit rund 85 Tierheimen und Tierauffangstationen an.

Zum Präsidium gehören Präsidentin, eine Vizepräsidentin und ein Vizepräsident, Schatzmeisterin, Schriftführer sowie 8 Beiräte. Alle Präsidiumsmitglieder arbeiten ehrenamtlich, sind schon lange im aktiven Tierschutz tätig und viele sind zudem in ihrem eigenen Tierschutzverein/Tierheim engagiert.

Unsere Aufgaben nehmen ein breites Spektrum ein:

1. Beratung und Betreuung der örtlichen Tierschutzvereine

Informationen über aktuelle Fragen, Tierschutzfragen und –probleme (z.B. Tierheimmanagement, Zusammenarbeit mit Behörden, Einführung und Anwendung von spezifischer Tierverwaltungs-Software, Krisenmanagement).

Dies erfolgt in Form von vielen persönlichen Gesprächen in Telefonaten und Tierheim-Besuchen, Rundmails, Seminaren, Regionaltagungen und auf den zweijährlich stattfindenden Mitgliederversammlungen.

Beratung bei Bau- und Sanierungsarbeiten,  Unterstützung bei der Antragstellung von Förderanträgen

Beratung über die Vorgehensweise bei Tierschutzfällen bis hin zum Verfassen von Strafanzeigen

Über unser Netzwerk koordinieren wir Hilfe unter den Tierheimen, wenn z.B. Platzmangel herrscht oder eine große Anzahl von Tieren plötzlich untergebracht oder verteilt werden muss.

Unterstützung der Vereine bei Verhandlungen mit den Kommunen zur Fundtierkostenerstattung

Den Mitgliedsvereinen werden auf Antrag Zuschüsse für die Kastration freilebender, herrenloser Katzen aus unseren Mitteln gemäß den Zuschussrichtlinien gewährt.

2.  Zusammenarbeit mit Behörden

Unterstützung von Polizei/Zoll, Veterinärämtern bei der Unterbringung von Tieren aus illegalen Tiertransporten aus dem Ausland

Unterstützung von Ordnungs- und Veterinärämtern bei Beschlagnahmungen zum Beispiel bei Animal Hoarding Fällen

3. Politische Arbeit

Neben der täglichen praktischen Tierschutzarbeit liegt ein Schwerpunkt unseres Engagements natürlich in der politischen Arbeit, denn in Sachen Tierschutz liegt vieles im Argen und ist dringend verbesserungswürdig. Es ist ein zäher Kampf und leider erzielen wir oft nur kleine Erfolge. Hier einige Beispiele unserer Aktivitäten:

Einen großen Erfolg konnten wir verbuchen, als der Freistaat im Doppelhaushalt 2019/2020 nach rund 25 Jahren fehlender Unterstützung wieder einen Haushaltstitel zur Förderung der Tierheime in Höhe von 1 Mio. Euro pro Jahr und 200-000 Euro für die Kastration freilebender Katzen einstellte. Die Tierheimförderung muss auch 2021 und in den Folgejahren zum festen Haushaltsbestandteil in Bayern werden. Die im Vergleich zu anderen Bundesländern fehlenden Gelder der letzten Jahre führten in vielen Tierheimen zu maroden Dächern, veralteten und defekten Heizungen, kaputten Zäunen und hohem Sanierungs- und Investitionsbedarf.

Wir waren und sind in verschiedenen Gremien und auf verschiedenen Gebieten tätig, zum Beispiel im Tierschutzbeirat des Bayerischen Umwelt- und Verbraucherministeriums, in der Ethikkommission gegen Tierversuche, am Runden Tisch gegen Tiertransporte in Drittländer, im Oberen Jagdbeirat bei der Regierung von Oberbayern und in der Jury für den Bayerischen Tierschutzpreis.

Da wir unsere Verantwortung für alle Tiere und nicht nur für Heimtiere sehen, engagieren wir uns dafür, dass unser heimisches Wild im Wald seine Lebensberechtigung behält.

Seit vielen Jahren kämpfen wir um ein Verbandsklagerecht für den Tierschutz in Bayern.

Unser Fokus liegt auch in einer Verbesserung der Fundtierkostenerstattung durch die Städte und Gemeinden, denn die Tierheime übernehmen hier kommunale Pflichtaufgaben, die in den wenigsten Fällen kostendeckend vergütet werden. Wir streben an, eine einheitliche bayernweite Lösung mit dem Städte- und Gemeindetag zu vereinbaren.

Aufgrund des immensen Katzenleids, mit dem unsere Tierheime jährlich konfrontiert sind, drängen wir weiterhin auf die Verabschiedung von Katzenschutzverordnungen mit Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilebende Katzen.