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Weltkatzentag - Forderung einer bayernweiten Katzenschutzverordnung

Pressemeldung vom 06.08.2022

Es ist leider ein seit vielen Jahren immer wiederkehrendes Problem. Eine regelrechte Katzenflut überrollt die Tierheime. Unzählige verwaiste Katzenbabys, ganze Katzenfamilien, tragende Katzenmütter, aber auch ältere und kranke Tiere müssen Tag für Tag in Bayerns Tierheimen aufgenommen werden. Die Kapazitäten sind ausgeschöpft, manche Tierheime stehen kurz vor dem Aufnahmestopp oder haben ihn bereits verhängt. All diese Tiere sind das Ergebnis unkontrollierter Vermehrung freilebender, zum Teil verwilderter Katzen, die sich untereinander oder mit nicht kastrierten Freigängern verantwortungsloser Katzenhalter verpaaren. Nicht selten sind die Tiere unterernährt, vom täglichen Existenzkampf gezeichnet. Sie leiden unter Parasiten, schwerem Katzenschnupfen und Inzucht trägt ebenfalls zu gesundheitlichen Problemen bei. Lange Verweilzeiten in den Tierheimen bis die Tiere gesund und vermittelbar sind, belasten die Tierheime und sind zudem verbunden mit hohen Tierarztkosten.

„Bayerns Tierheime stöhnen nicht nur unter der extremen Hitze, sondern ebenso unter dem hohen Aufkommen an Katzen. Es ist derzeit kaum möglich, Unterbringungsmöglichkeiten für Katzen in den Tierheimen zu finden.“ bestätigt Ilona Wojahn, Präsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern e.V. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Leider erschwert die aktuelle Gesetzeslage eine bayernweite und flächendeckende Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen, die von den Tierschützerinnen und Tierschützern seit Jahren gefordert wird. Es zeigt sich seit Jahren, dass es nicht funktioniert, auf Einsicht und Verantwortungsbewusstsein der Katzenhalter zu setzen. Deshalb ist die am 1. August durch das Landratsamt Berchtesgadener Land verabschiedete erste wirksame Katzenschutzverordnung ein wichtiger Erfolg für den Katzenschutz in Bayern. Mit eindeutig definiertem Geltungsbereich für die Stadt Laufen verpflichtet die Verordnung alle Katzenhalter, ihre Katzen kastrieren, kennzeichnen und in einem Haustierregister registrieren zu lassen. Die Registrierung kann, z.B. bei Findefix, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, unkompliziert und kostenlos erfolgen.

„Wir sind den Tierschützerinnen und Tierschützern, die diese Verordnung erkämpft haben, für ihr Engagement sehr dankbar und freuen uns, dass sie im Landratsamt Berchtesgadener Land Zustimmung und Unterstützung fanden. Nun gilt es, viele Nachahmer in anderen Kommunen und Landkreisen zu finden. Dem Katzenelend muss vorgebeugt werden anstatt erst einzugreifen, wenn Schmerzen, Leiden, Schäden und der ganze Katzenjammer in Hotspots Realität geworden ist!“ appelliert Wojahn.

Den Weltkatzentag zum Anlass nehmend, fordert der Bayerische Landesverband alle Landratsämter auf, dem Beispiel vom Berchtesgadener Land zu folgen. Eine bayernweite Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigänger und freilebende Katzen wird perspektivisch zu einer spürbaren Entlastung der Tierheime und damit sinkenden Kosten auch für die Kommunen führen.

Quelle: Landesverband Bayern

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Viele Babies leiden an Katzenschnupfen
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