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Katzenjammer ohne Ende in Bayerns Tierheimen Tierschützer fordern Unterstützung der Politik

Pressemeldung vom 07.08.2023

Der morgige Weltkatzentag ist für die Tierheime und viele Katzen in Bayern kein Anlass zum Feiern. Alle Jahre wieder, besonders in den Sommer- und Herbstmonaten, wird das Katzenelend deutlich sichtbar. Die Aufnahmekapazitäten der Tierheime sind erschöpft, Pflegestellen besetzt. Manche Tierheime müssen bereits über Aufnahmestopp für Katzen nachdenken. Ungeplanter Katzennachwuchs, nicht gekennzeichnete Fundkatzen, ausgeuferte Haltungen, trächtige Katzenmütter, kranke und verwaiste Katzenbabys, verwahrloste Tiere, ausgesetzte Katzen, es ist ein Fass ohne Boden. Und immer sollen die Tierheime helfen und müssen Katzen aufnehmen. Ein großes Problem stellen auch verwilderte Populationen dar. Es häufen sich in den Tierheimen zudem Anfragen, ältere und kranke Tiere aufzunehmen, weil man sich die Tierarztkosten nicht mehr leisten kann.

Das bestätigen viele Tierheime, auch Tierpflegerin Stefanie Roithner vom Tierheim Quellenhof in Reisbach. „In unserer Obhut sind derzeit über 150 Katzen, weitere 30 auf der Warteliste, weil wir einfach kein freies Plätzchen mehr haben. Dazu sind viele von ihnen so krank, dass die Vermittlung noch lange nicht in Sicht ist.“

„Bayerns Tierheime haben derzeit ein extrem hohes Katzenaufkommen zu bewältigen“, bestätigt Ilona Wojahn, Präsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern e.V. die angespannte Lage. „Dabei wäre ein Großteil dieses Katzenelends vermeidbar, wenn der unkontrollierten Fortpflanzung mit einer Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für alle Katzen mit Freigang Einhalt geboten würde.“

Leider erschwert die aktuelle Gesetzeslage weiterhin die Verabschiedung einer bayernweiten und flächendeckenden Katzenschutzverordnung, die dazu beitragen würde, das Problem perspektivisch zu lösen. Immerhin gibt es in Bayern inzwischen sechs Gebiete mit wirksamen Katzenschutzverordnungen: Die Städte Laufen und Aschaffenburg sowie die Gemeinden Denklingen, Egling, Utting und Penzing aus dem Landkreis Landsberg-Lech. „Wir sind den Tierschützerinnen und Tierschützern, die darum gekämpft und die erforderlichen Dokumente und Nachweise erbracht haben, ebenso dankbar wie den Behörden und Kommunen, die sich der Verabschiedung einer Katzenschutzverordnung nicht entgegenstellen. Die Ablehnung bei nachweislich begründeten Anträgen ist weder zu verstehen noch akzeptabel. Im Gegenteil, es gilt, viele Nachahmer in anderen Kommunen und Landkreisen zu finden“, ergänzt Wojahn. Dem Katzenelend muss vorgebeugt werden, anstatt erst einzugreifen, wenn Schmerzen, Leiden, Schäden und der ganze Katzenjammer Realität geworden sind.

Quelle: Dt. Tierschutzbund

Bildmaterial

Fundkatze () DTB LV Bayern e.V.
Fundkatze () DTB LV Bayern e.V.
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Kranker Fundkater () DTB LV Bayern e.V.
Kranker Fundkater () DTB LV Bayern e.V.
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Verwaister Katzennachwuchs() DTB LV Bayern e.V.
Verwaister Katzennachwuchs() DTB LV Bayern e.V.
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